TAUBERTAL-FESTIVAL 2017

Rothenburg ob der Tauber, 11.08.2017 bis 13.08.2017

Zweites Augustwochenende im Jahr – da gibt es nur ein Reiseziel: Rothenburg ober der Tauber und das Taubertal-Festival.

Auf der Hauptbühne dieses Jahr: Fiddler’s Green, Jennifer Rostock, The Amity Affliction, Rise Against, Emil Bulls, Anti-Flag, Biffy Clyro, Casper, Itchy, In Extremo, Alligatoah und Billy Talent.

 

Freitag, 11.08.2017

jenniferrostock_ttf2017-12_20170813_1161427155Nass, Nässer, TTF – so oder so war das Motto am ersten Festivaltag. Das Gelände wurde mit zunehmender Stunde matschiger. Aber das tat der Feierlaune an diesem Tag keinen Abbruch. Wie auch? Schon der Opener in diesem Jahr lässt kein Bein ruhig bleiben: Die Erlanger Teufelskerle von Fiddler’s Green erstürmen Bühne und legen mit ihrem Folk-Rock so richtig los. Die Spielfreude steht den Gentlemen’s ins Gesicht geschrieben. Ein leichtes also die Masse zum Feiern zu bewegen. Auftakt 2017 mehr als gelungen.

Danach wird es heiß auf der Hauptbühne: Jennifer Rostock  -die dieses Jahr ihr 10jähriges feiern – manche Skeptiker haben ja anfangs behauptet nie und nimmer - sind wieder einmal dabei und zeigen eindrucksvoll warum. Sängerin Jennifer Weist gewohnt sexy und mit starker Rockstimme überzeugt wieder auf voller Länge und die Herren der Band spielen sich die Seele aus dem Leib. Gepaart mit Konfetti-Regen und Schaumattacke insgesamt ein sehr starker Auftritt, der – wie von vielen erwartet – mit dem Song Hengstin abschließt.

The Amity Affliction – Australien comes Taubertal. Die Herren drehen auf – richtig auf. In der Menge vor der Bühne fliegen die Haare hin und her und trotz der doch sehr eindringlichen Thematik ihrer Songs – Sänger Joel Birch verarbeitet in ihnen seine Depressionen, Selbstmordgedanken und Trinksucht – herrscht eine ordentliche Portion Partystimmung. Mich packt der Auftritt nicht, aber muss er ja auch nicht.

Die Chicagoer Punk-Band Rise Against beenden den ersten Tag des Festivals. Laut, brachial und politisch so kennt man sie und so sind sie angekündigt. Klappt aber nicht ganz. Irgendwie wirkte der gesamte Auftritt ein wenig kraftlos und die Stimme von Sänger Tim McIlrath ausgelaugt. Schade, ich hatte mir ein wenig mehr erhofft.

Fazit Tag eins: Es fällt gemischt aus. Abwechslungsreich? Ja! Überzeugend – nicht immer! Zufrieden – jein, da geht noch was!

Hier geht‘s zu den Freitags-Bildern…

Samstag, 12.08.2017

casper ttf2017 22 20170814 1042554110 20220417 2070707228Tag 2, es regnet weniger, der Schlamm ist nicht mehr knöcheltief, nur knapp drunter und die Partylaune ungebrochen.

Mit den Emil Bulls geht es lautstark auf der Hauptbühne los. Zum Glück sind die Münchener Jungs back on track, nachdem sie krankheitsbedingt vier Tage zuvor ihr Konzert beim Rocco del Schlacko absagen mussten. Die bayerische Crew – immerhin seit über 20 Jahren im Geschäft – überzeugen mit einer abwechslungsreichen Setliste und schaffen es spielend, die Meute vor der Bühne zu halten.

Anti-Flag, das ist Punkrock aus Pittsburgh. Klare Meinung, eine Show ohne große Effekte, gradlinig. Damit überzeugen die vier Herren. Der Aufruf an ihre Fans, sich zu engagieren, Flagge zu zeigen und sich für Veränderungen einzusetzen zieht sich durch den gesamten Auftritt ohne aufgesetzt zu wirken. Eben genau das, wofür Anti-Flag steht!

Mit guten alten Bekannten geht es weiter. Gegen 21 Uhr gehört die Bühne Biffry Clyro.
Eine Live-Band die – wann immer man ein Konzert miterleben darf – überzeugt. Hier wirkt keine Stilrichtung deplatziert, selbst Einflüsse aus dem Synthie-Pop-Bereich oder Country passen zu den charismatischen Herren auf der Bühne. Text, Music und Performance der Schotten sind erneut von höchster Qualität und mit Sicherheit schon eins der Highlights in diesem Jahr.

Für den Headliner verjüngt sich das Publikum etwas an diesem Tag: Casper. 2016 war es still um den Künstler, 2017 meldet er sich sehr eindrucksvoll zurück. Zu Beginn seiner Show ist die Bühne noch mit einem Vorhang verdeckt. Als dieser endlich fällt steigt die Stimmung beim Publikum noch einmal gewaltig an. Eine beeindruckende Lightshow und die publikumsnahe Bühnenpräsenz des Sängers überzeugen an diesem Abend. So endet Tag 2 ohne eine Enttäuschung.

Fazit Tag 2: Nicht immer mein Tag - musikalisch gesehen. Dennoch starke Auftritte aller Künstler mit einem leichten Vorsprung für den Headliner und den Co-Headliner.

Tag 2 des TTF 2017 in Bildern …

 

Sonntag, 13.08.2017

BillyTalent_TTF2017-13Der letzte Tag bricht an – und das mit Sonnenschein.

Mit Itchy, In Extremo, Alligatoah und Billy Talent steht uns an diesem Tag auf der Hauptbühne ein bunt gemischtes Programm bevor.


Die Punk-Rocker von Itchy eröffnen den Tag und hauen ordentlich auf den Putz. Für den frühen Start um 15:45 Uhr ist richtig viel los vor der Bühne und die Auswahl der Songs von alt bis aktuell bringen die Temperatur ordentlich hoch. Ein gelungener Start in den Festival-Tag.

Traditionsgemäß haben die Gewinner des Emergenza-Wettbewerbes nach dem ersten Act auf der Hauptbühne ihren großen Moment. Der diesjährige Gewinner kommt aus Dänemark und heißt
The Agency. Die drei Teenies spielen Rock und konnten die Zuschauer des Emergenza-Wettbewerbs mit ihrer Energie überzeugen.

Was jetzt folgt, ist eines der absoluten Highlights dieses Wochenendes: In Extremo! Die Mittelalter-Rock-Band ist und bleibt ein Erlebnis auf der Bühne. Eine mehr als gelungene Show: Pyro- und Lichttechnik vom Feinsten, die Bühnenpräsenz der Musiker – ein rundum gelungener Auftritt, der nach einer Zugabe verlangt und auch bekommt.

Alligatoah bietet mit seinem Bühnenbild (ich sag nur Heißluftballon und eine Kuh), seiner Band Das Geflügel und seinem Butlerboy Basti einen Auftritt hin, den ich so auch noch nicht erlebt habe. Das Publikum erweist sich als äußert textsicher und so vergeht auch dieser Act wie im Flug ohne langweilig zu wirken.

Headliner und letzte Band des Abends ist die kanadische Formation Billy Talent. Angekündigt als DAS Highlight 2017 sind die Erwartungen hoch gesteckt. Für die einen wurden sie erfüllt unter den Zuschauern, für andere nicht. Billy Talent liefern eine gute Lightshow ab, können jedoch musikalisch nicht immer überzeugen. Definitiver Höhepunkt des Auftritts: ihre Hommage an Chester Bennington und Chris Cornells.

TTF 2017 - mein persönliches Fazit: Nicht immer meins, aber immer wieder gut. Die Mischung macht es eben: abwechslungsreiches Line-Up, feierwütige Menschen, die dem Regen trotzen und sich, die Bands und das TTF feiern.

Ich bin gespannt, welche musikalische Mischung uns im nächsten Jahr erwartet. Am besten schon mal gleich den Termin notieren und Tickets sichern für das TTF 2018 vom 10.08. bis 12.08.

Itchy, In Extremo, Alligatoah und Billy Talent in Bildern ….

Sonja Häfner

 
 

 

 


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